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Auf leisen Schwingen

Das Bild „Auf leisen Schwingen“ ist im Januar 2025 entstanden und hat folgende Bilddaten: 61 x 45 cm; Tusche, Acryl, Farbstifte auf Aquarellpapier.

 

Kurz zuvor habe ich einen ganzen Block Fabriano Aquarellpapier in dieser Größe erstanden; das Papier hat eine satinierte Oberfläche, was ich bevorzuge, weil ich sehr detailliert darauf zeichnen kann. Entscheidend sind für mich darüber hinaus aber die Verlaufseigenschaften; also die Frage: was passiert, wenn Farbe mit Wasser dazukommt? Das Fabriano ist für mich in dieser Hinsicht ähnlich interessant wie das Papier von Arches, mit dem ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe.

 

In diesem Bild verdichte ich mehrere Themen, die schon zuvor in meiner Bilderwelt aufgetaucht sind, zu einer zentralen Figur, einer übernatürlichen Pflanzen- und Tiergestalt. Ich lasse dabei in die von mir in diesem Zusammenhang bevorzugten Sepia- und Brauntöne selten verwendete Blau-, Gelb- und Grüntöne einfließen. Vergleichbar mit dem Bild Auf leisen Sohlen. Mit dem Titel „Auf leisen Schwingen“ stelle ich die beiden Arbeiten aus diesem Grund nebeneinander.

 

Der Januar 2025 war eine Zeit, in der ich intensiv in meine Bilderwelt eintauchen konnte. Ich hatte die seltene Gelegenheit jeden Tag ohne Unterbrechungen an meinen Bildern zu arbeiten und so ist eine ganze Reihe entstanden. Neben dem eigentlichen Malen, war eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung dieser Arbeiten die Erfahrung langer und intensiver Streifzüge durch den winterlichen, nördlichen Wald.

 

Anknüpfend an das vorhergegangene Bild „Mysteriöse Zusammenkunft im Tiefsten Wald“ trete ich wie durch eine Tür in die dort nur angedeuteten Möglichkeiten verschiedener eigenständig nebeneinander existierender Bilderwelten, wie ein Traum in einem Traum. Und dabei geschieht dann etwas, vergleichbar mit: im Wald spazieren gehen und stehenbleiben. Einen Schritt oder auch zwei den Weg verlassen, in den eigentlichen Wald hinein und sich hinunterbeugen und hineinknien ins Unterholz. Mehrere Herzschläge vergehen lassen, ohne sich zu regen, oder etwas zu tun. Nur lauschen und schauen. Treffender formuliert: den Blick ruhen lassen. Und dann kommt auf leisen Schwingen die wahre Stille.

 

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